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Alle erwarten einen heißen Kampf im anstehenden Freundschaftsspiel, aber kaum jemand kann diese Erwartungshaltung begründen. Denn bei einem Fußball-Länderspiel zwischen Österreich und Brasilien begegnen sich diese beiden Mannschaft eigentlich nicht auf Augenhöhe. Schließlich ist die Nationalmannschaft des Alpenlandes in der Weltrangliste auf Platz 29 zu finden, einen Rang schlechter als Island. Und der Gegner aus Südamerika ist nun mal kein Nobody sondern der fünffache Weltmeister. Somit ist dies aus der Perspektive der Statistik eher ein ungleiches Duell.

Und doch schöpfen die Österreicher Mut, denn in den Spielen der Qualifikation zur Europameisterschaft haben sie sich Selbstvertrauen geholt. Und das wollen sie nun am Dienstag, dem 18. November, ab 19 Uhr im Wiener Ernst-Happel-Stadion beweisen. Abzuwarten bleibt, ob die Brasilianer sich von dem 1:7-Debakel im Halbfinale ihrer Heim-WM gegen Deutschland erholt haben oder ob die Erinnerung daran nachhaltig ist. Immerhin bewirkte dieses Spiel, das in der fußballverrückten Nation eine tiefe Depression auslöste, dass Trainer Luis Felipe Scolari seinen Hut nehmen musste. Carlos Dunga hat nun wieder das Kommando in der Nationalmannschaft übernommen.

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Aller Voraussicht nach muss sich die ÖFB-Auswahl auf eine Überraschung gefasst machen – Bild: Wikipedia / Tobias Klenze / CC-BY-SA 3.0

Die Brasilianer komen in bester Stimmung nach Wien – mit einem ungefährdeten 4:0-Sieg in Istanbul gegen die Türkei im Gepäck. Superstar Neymar erzielte zwei Tore und wurde in den Schlussminuten des Länderspiels von den türkischen Fans gefeiert. Der „Legionär“ in Diensten des FC Barcelona wird auch in Wien im Fokus des allgemeinen Interesses stehen. Obwohl die Südamerikaner bereits in der österreichischen Metropole weilten, zeigten sie wenig Interesse, sich das Spiel ihrer Gastgeber gegen Russland anzuschauen. Stattdessen wurde ein Training für die Mannschaft angesetzt – später dann gab es eine Videoanalyse des von ihnen versäumten Spiels.

Brasiliens Verteidiger David Luiz notierte den Pressevertretern in ihre Notizblocks, dass er einen „harten Kampf“ in Wien erwarte. Er ist einer von nur noch sieben Spielern aus dem letzten WM-Kader. Aber Luiz gab auch zu Protokoll, dass sich die „Selecao“ im Aufwind befinde. In den fünf Partien seit dem Amtsantritt Dungas spielten die Brasilianer stets „zu Null“. Die Österreicher müssen mit dem Handicap fertig werden, auf Bayern Münchens verletzten David Alaba zu verzichten. Sie wollen und werden sich wehren – doch alles andere als ein Sieg der Brasilianer wäre eine kleine Sensation.